„Dieses Projekt ist ideal für BIM“

Bild: www.bouwbedrijfnieuwenhuis.nl

Das Unternehmen Niverplast B.V. aus Rijssen, Entwickler und Produzent von Verpackungsmaschinen und kompletten Verpackungslinien insbesondere für die Lebensmittelindustrie, hat im Gewerbegebiet 't Lochter 3 in Hellendoorn 1,9 Hektar erworben. Das neue Heim von 13.033 Quadratmetern wird im südwestlichsten Teil des Gebiets gebaut, welcher derzeit für die Bebauung vorbereitet wird. Die erste Schaufel wird vor der Ferienzeit 2015 angesetzt. Im vierten Quartal 2015 muss die Immobilie fertiggestellt sein.

Text: Lieke van Zuilekom


Das neue Gebäude bietet mit Platz für Logistik, Produktion, Werkstatt, Büros, Technik, einen Ausstellungsraum und Präsentationsräume eine Mehrzweckfunktion. Es wird eine abgerundete Optik erhalten, dazu kommen mehrere Details wie z. B. Vordächer. Die Fassaden bekommen ein natürliches Aussehen durch die Verwendung von Holz. Das Dach wird teilweise mit Fetthenne bepflanzt, um dem ganzen Gebäude eine naturnahe Erscheinung zu geben. Ein Innenhof in der Mitte des Gebäudes wird durch Glaswände ausreichend Tageslicht in die Räume lassen.


Fokus auf Nachhaltigkeit und Umwelt

Das Gebäude wurde mit großer Rücksicht auf Nachhaltigkeit und Umwelt entwickelt. Die BREEAM-Zertifizierung für Nachhaltigkeit wurde dabei als Ausgangspunkt verwendet. Verantwortlich für den Entwurf und kompletten Konstruktionsprozess, einschließlich der Umsetzung des neuen Gebäudes, ist Nieuwenhuis Bouwbedrijf. TGA-Fachberater vanPanhuis Installatietechniek, Teil der TOP Installatiegroep, ist für die Planung der Haus- und Gebäudetechnik zuständig, darunter ein VRF-System mit Fußbodenheizung und Kühlung, ein Lüftungssystem, energieeffiziente Beleuchtung, eine Luftwärmepumpe, Wasserversorgung und eine Entwässerungsanlage. „Die TGA-Planung wurde auf der Grundlage von 2D-Architekturplänen erstellt“, so Zeichner Dennet Schouten. „Es hat mich etwa einen halben Tag gekostet, um diese Zeichnung in ein intelligentes 3D-Gebäudemodell umzuwandeln. Eine gute Zeitinvestition, denn dieses Projekt ist ideal für BIM.“

Bild: www.bouwbedrijfnieuwenhuis.nl

Die Entscheidung für eine dreidimensionale Modellierung wurde Schouten nach aufgrund der besonderen Form des Gebäudes getroffen. „Durch die 3D-Planung können wir alle möglichen Engpässe im Hinblick auf die TGA-Installationen im Anfangsstadium eines Projektes identifizieren und vermeiden. Auf diese Weise werden Monteure und Bauunternehmer nicht durch Kollisionen und unvorhergesehenen Mehrkosten während der Bauzeit aufgehalten.“


Pilotphase

Das Büro van Panhuis Installatietechniek kam laut Schouten vor etwa zwei Jahren das erste Mal mit BIM in Berührung. „Da sich das Unternehmen immer noch in der Pilotphase befindet, werden nicht alle Projekte nach der BIM-Methode bearbeitet. Bei diesem Projekt hatten wir jedoch keine Zweifel. Die besondere Form des Gebäudes war eine große Chance für mich, die Möglichkeiten unserer Software weiter zu vertiefen.“ Seit der Umstellung auf BIM arbeitet das Unternehmen mit DDScad. „Wir haben uns für diese Software entschieden, weil sie so schnell in der Bedienung ist. Und Sie müssen nicht nach allen Funktionen suchen. Das Ausschneiden und Einfügen von Komponenten und Ausrichten bestimmter Objekte zum Beispiel ist viel einfacher und schneller als in AutoCAD, womit ich in der Vergangenheit gearbeitet habe.“


Schouten betont die positive Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus, das hinter dem Planungswerkzeug steht. Ein Sonderlob erhält die Technische Kundenberatung. „Vor allem in der Anfangsphase halfen mir die Experten vom Support enorm, mich mit der Software vertraut zu machen. Man hat direkt jemanden am Hörer und keine Frage ist zu lächerlich. Es ist sehr angenehm zu wissen, dass wir einen kompetenten Partner an unserer Seite haben.“


Komplette BIM-Planung

van Panhuis Installatietechniek hat BIM voll angenommen. Jedoch gilt dies nicht für die Bauindustrie als solche. Schouten geht davon aus, dass es noch einige Jahre dauern kann, bevor die Mehrheit der Baufirmen für diesen Schritt bereit ist. In diesem Projekt plante die Montagefirma als einziges weiteres Unternehmen in 3D. „Bauunternehmen sind immer noch sehr auf Papier fixiert“, erklärt Schouten. „Eine verpasste Chance, denn es gibt viel bessere Alternativen. Doch aufgrund der Wirtschaftslage, in der sich die Bauindustrie immer noch befindet, ist der Übergang zu BIM zu teuer für die meisten Unternehmen. Nicht nur finanziell, sondern auch aufgrund des Zeitaufwandes. Die Umstellung auf BIM erfordert eine erhebliche Investition. Das sollte nicht unterschätzt werden. Man benötigt nicht nur die Software dafür; Zeichner und Ingenieure sollten für die Arbeit in einer BIM-Umgebung auch geschult werden. Glücklicherweise lohnt sich diese Investition auf jeden Fall.“

Die Installateure der van Panhuis Installatietechniek haben alle vor kurzem ein iPad erhalten, mit dem sie sich 3D-Modelle auf der Baustelle anzeigen lassen können. „Eine gute Entwicklung. Die Monteure haben einen noch besseren Blick darauf, welche Teile wo platziert werden sollen. So gibt es keine Mehrdeutigkeiten mehr auf der Baustelle.“

Projektinformationen:

Kunde: G.J. Nieuwenhuis Holding bv (Niverplast)
Architekt: Iso-construct bv
Bauherr: Bouwbedrijf Nieuwenhuis bv
Ausführender Betrieb: IBZ bv
Planungsbüro: vanPanhuis Installatietechniek